Lange habe ich überlegt, ob ich dieses Thema auf meinem Blog ansprechen soll, denn eigentlich empfinde ich es schon als sehr persönlich. Aber ich wollte mit dem Beitrag einige von euch dazu motivieren, untypische Dinge doch zu tun! Denn egal was man möchte: Es ist nie zu spät!
Als mich die österreichische WOMAN Zeitschrift fragte, ob ich einen Beitrag zu ihrer neuen #könnenwir Kampagne schreiben möchte, habe ich gleich JA gesagt. Ich finde es wichtig, dass Frauen zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen und motivieren – und nicht gegeneinander arbeiten. Und mit meinem Beitrag möchte ich euch ein bisschen ermutigen, Dinge selbst in die Hand zu nehmen – auch wenn andere etwas dagegen haben.
Ich bin ein Spätzünder. Mit 30 Jahren habe ich fast mein komplettes Leben umgekrempelt. Keine Ahnung, ob das an der magischen Zahl liegt, aber ich habe viel über meine derzeitige Situation nachgedacht. Ein paar Dinge gab es da, die mich nicht glücklich machten, aber halt doch irgendwie OK waren und somit ertragen wurden – ich bin halt ein Gewohnheitstier. Aber dann machte es Klick! Dinge wurden geändert und dadurch haben sich dann auch viele Dinge, wo es mir schwer fand einen Abschluss zu finden, dann „von alleine“ gelöst. Natürlich war es anfangs nicht einfach, man hängt halt doch an alten Gewohnheiten – aber bald habe ich gemerkt, dass es gut war und ich bin nun glücklicher denn je. Man muss sich nur mal trauen.
Ich dachte dabei oft, Vieles kann ich nicht mehr machen, da ich mit 30 schon zu alt bin.
Mit 30 nochmal bei null beginnen?
Mit 30 komplett neu durchstarten?
Mit 30 nochmal anfangen zu studieren?
Mit 30 die Selbstständigkeit wagen?
Mit 30 Jahren nochmal eine Zahnspange tragen?
JA #könnenwir
Warum auch nicht? Hallo? 30 ist nur irgendeine Zahl und ob ich nun 30 oder 20 oder 40 bin – warum sollte ich mich dadurch aufhalten lassen? Wenn mich etwas glücklich macht (ohne auf Kosten anderer) und ich erst jetzt dazu bereit bin, warum sollte ich es lassen, weil es andere vielleicht mit 15 oder 20 gemacht haben. Abgesehen davon, dass ich mich sowieso noch wie junge 25 und so gar nicht erwachsen fühle. Und mir nimmt eh niemand ab, dass ich schon 30 bin, dank guter Hautpflege ;)
Also habe ich relativ spät angefangen die Ausbildung zum Make-up Artist zu machen. Erst mit über 25 Jahren entschloss ich mich endlich, es doch zu machen. Wie wahrscheinlich jede Frau habe auch ich schon immer ein Faible für Make-up und Beautyprodukte gehabt. Durch den Blog wurde die Leidenschaft immer größer und viele Freundinnen fragten mich nach Tipps oder wollten von mir geschminkt werden. Aber damit Geld verdienen? Und gibt es nicht schon genug Visagisten? Und gibt es in Wien überhaupt genug Aufträge? Mag sein, aber ich wollte es einfach probieren. Und da der Zeitpunkt passte, habe ich es durchgezogen und sogar das Diplom mit Auszeichnung bestanden. Ich bereue es keine Sekunde, in die Ausbildung investiert zu haben.
Ebenfalls durch meinen Blog tauchte ich immer mehr in die Social Media Welt ein. Schon immer war ich neugierig auf neue Trends und Entwicklungen und fand es faszinierend, wie die Welt durch das schnelle Netz „näher rücken“ kann. Als ich maturiert habe, gab es Social Media nicht – ja, so alt bin ich. Und nach der Matura wollte ich einfach arbeiten und raus aus Wien. Frei sein. Erst ein paar Jahre später zurück in Wien habe ich einige Lehrgänge zum Thema Marketing und Social Media absolviert. Weil es mich einfach interessierte und es sich neben meinem Beruf gut vereinbaren ließ. Und voriges Jahr habe ich dann angefangen zu studieren. Mit 30 ist man reifer, hat schon viele Erfahrungen gemacht und diese Dinge kann ich gut mit einfließen lassen. Es macht mir einfach extrem viel Spass und ich freue mich auf die vielen neuen Inputs. Und ich weiß, dass ich es wirklich will.
Ich kenne viele Freundinnen, die gleich nach der Matura angefangen haben zu studieren, weil man das halt so macht. Aber die meisten haben dann Studium gewechselt, weil sie einfach überstürzt BWL („macht halt jeder“) angefangen haben – oder sie haben das Studium abgebrochen und sind arbeiten gegangen, weil sie das mehr erfüllt. Ja warum nicht. Sicher wäre es vernünftiger das Studium zu beenden, aber wenn es nicht glücklich macht? Dann halt nicht. Mit 18 hat man auch ganz andere Ziele als mit 25 oder 30. Wäre ja auch schlimm wenn nicht!
Ihr seht, ich habe einen eher untypischen Werdegang hinter mir. Und wer weiß was ich dann mit 40 mache :) Vielleicht werde ich dann Yogalehrerin.
Was will ich mich diesem Post sagen? Egal wie alt man ist und was man möchte und ob es andere Leute gut finden oder nicht – #könnenwir – und zwar alles was wir wollen! Glaub an dich und sei mutig!
Was habt ihr „untypischerweise“ durchgezogen? Wie findet ihr meinen Werdegang auf Umwegen?
Puh, und wer von euch hat sich echt den ganzen Post durchgelesen?
Du hast vollkommen recht. Wir müssen mehr wagen und unsere Träume und Wünsche erfüllen. Wir leben schließlich nur einmal :)
Danke für die Motivation und liebe Grüße aus dem Hotel am Salzburger Land
Sehr gut geschrieben – Respekt vor deiner Entscheidung! Es ist auch leider tatsächlich so, dass viel zu oft gegeneinander gearbeitet wird, anstatt von der guten Arbeit der anderen zu lernen und dem auch Respekt zu zollen.
Liebe Grüße
Bernd
http://www.STYLEandFITNESS.de
Wundervoller und sehr ermutigender Text. Ich finde es toll das du auch so private Aspekte auf deinem Blog teilst und finde es sehr wichtig, das Menschen die sich vielleicht nicht trauen ihr Leben umzukrempeln einen kleinen Schubs bekommen! Also DANKE dafür, es war bestimmt die Richtige Wahl darüber zu schreiben :)
Love, Kerstin
http://www.missgetaway.com/
DANKE KERSTIN! Das freut mich und zeigt mir dass es gut war auch mal persönlichere Dinge auf dem Blog zu teilen :)
Toll geschrieben. und JA #könnenwir !!! Immer sogar… und wir sollten unbedingt :)
Ich bin vielleicht wie du, ein Spätzünder, aber ich habe es nie so gesehen, da ich mich Zeit meines Lebens stetig entwickle und dadurch ändert sich mein Leben auch ständig! Ich mache einfach auf was ich Lust habe und klar manchmal habe ich auch Angst einen Schritt zu gehen, doch am Ende war es immer richtig diesen Schritt zu gehen! Es macht mich zufrieden und glücklich :)
Danke für deinen Beitrag,
Sternchen
Danke Sternchen für deine lieben Worte!
Ja das Leben ist eine Reise und wenn es dann erst mit 30 Zeit dafür ist, dann ist es eben so :)
Das darf auch so sein ^^
LG
:-) Und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt! :-)
Manchmal führt uns das Schicksal in Richtungen, von denen wir gar nicht wussten, dass es sie gibt. Dann „darf“ man sich diesen Herausforderungen stellen. Wenn man erst einmal angefangen hat ungewohnte Dinge zu tun, dann wird man schnell sehen, wozu man fähig ist; was man leisten kann.
Und das bestätigst Du gerade.
Deshalb Ja#könnenwir!
Ganz liebe Grüße :-)
Ohja schön gesagt :)
Wirklich toll geschrieben.
Ich finde man sollte das tun was man überhaupt möchte. Auch wenn man schon älter ist.
Wer weiß was ich mit 30ig mache.
Lg Jasmin
DANKE JASMIN!
Mein Lebenslauf ist genauso lang wie deiner. Aber ich glaub, ich bin mit 37 nun endlich dort angelangt, wo ich hingehöre =)
Zum Leben braucht es diese Zickzack-Wege, die Umwege. Das macht uns zu den Personen, die wir sind und irgendwann findet jeder seinen Weg. Manchmal dauert’s eben ein wenig länger =)
LG Angelika
Ja ich finde deinen Weg auch ganz toll – ja das Leben ist halt kein gerader Weg – aber das macht es ja auch so schön und aufregend :)
LG
Ein toller Post!
Danke, dass du diesen geschrieben hast, auch wenn er sehr persönlich ist.
Ich bin momentan 23, aber habe schon Probleme damit mit zurechtzufinden. Mein Studium, was mich nicht erfüllt und mich wirklich nicht glücklich macht, habe ich beendet und jetzt weiß ich nicht was ich tun soll. Trotzdem einen Job in der Informatikbranche nehmen und mich durchbeißen oder was anderes machen? Manchmal denke ich mir, ich bin noch jung und kan noch locker was neues lernen, aber gleichzeitig denke ich mir, dass es Zeitverschwendung wäre nochmal was neues zu lernen..
Dein Post hat mir schon etwas Mut gemacht, vielleicht doch noch etwas neues zu finden und zu lernen, auch wenn ich 30 bin :)
LootieLoo’s plastic world
Hallo Thao,
ich war mit 23 genau am gleichen Punkt wie du – Ausbildung zwar abgeschlossen, aber nur, DAMIT ich irgendeinen Abschluss habe und ich dachte damals auch, ich könnte durchbeißen. Den Gedanken konnte ich aber bereits nach einem halben Jahr wieder ablegen, weil ich erkannt habe, dass ich es nicht aushalten würde, weitere ca 35 Dienstjahre in einem Job zu verbringen, der mich von Anfang an nur ausgelaugt hat, worunter auch mein Privatleben innerhalb kürzester Zeit litt.
Ich verstehe, dass es schwierig ist, man will und/oder kann mit 23 nicht mehr von den Eltern abhängig sein, andererseits kostet eine weitere Ausbildung immer Geld und vor allem Zeit. Erst jetzt – 4 Jahre später – habe ich erkannt: Es ist niemals Zeitverschwendung etwas Neues zu lernen! Deine (Aus-)Bildung und deine Erfahrungen kann dir niemand mehr wegnehmen. Egal, ob du dich entschließt zu reisen, eine Sprache zu lernen, Vorträge anzuhören oder einen ganz anderen Berufs- oder Studienweg einzuschlagen – du nimmst immer etwas daraus mit. Hab den Mut, dich dir und der Welt zu öffnen und du wirst den richtigen Weg für dich finden.
Zeitverschwendung ist es definitiv NIE! Und ja du bist wirklich noch sehr jung und es wäre doch schade, wenn du jetzt schon nicht glücklich bist. Gerade in deinem Alter finden sich gerade alle und man viel leichter neu anfangen, als mit 30 oder älter. Also würde ich die Zeit nützen und wirklich überlegen was dich glücklich macht. Wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und Mut deinen Weg zu finden. Warte nicht so lange, sonst geht es dir wie mir :)
Es ist nie zu spät etwas anders zu machen. In den meisten Fällen ist vor allem das finanzielle Risiko bestimmt ein Hindernis. Ich finde, dass Du stolz darauf sein kannst, was Du alles erreicht hast.
Danke Dani!!
JA das stimmt, aber ich habe immer viel gespart und arbeite ja auch schon ein paar Jahre ^^ Deswegen fiel mir das leichter. Aber du hast Recht, wenn man so etwas plant sollte man schon vorab schauen, dass man dann eine finanziellen Polster zur Verfügung hat.
LG Petra
ICH, gelesen bis zum Ende! #könnenwir
:D
Nein ernsthaft, der Text ist sehr schön und ich weiß genau was du meinst. Erst vor meinem letzten Jobwechsel bin ich einfach ganz alleine ein Monat ins Ausland gegangen. Ich wollte das schon ewig, aber einmal etwas ganz alleine für mich. Es war perfekt.
Und wie du geschrieben hast (und das denke ich auch immer): heutzutage ist 30… oder 40? nur noch eine Zahl :)
Liebe Grüße,
Sonja
Danke liebe Sonja!
Wow, du hast echt bis zum Ende gelesen ^^
Und nochmals WOW, das ist wirklich mutig – ob ich mich das getraut hätte weiss ich nicht.
Wenn wir uns das nächste mal sehen, musst du mir das genauer erzählen :)
LG Petra
Ich habe den kompletten Text gelesen und kann nur sagen, Hut ab!! Ich finde es echt toll das du dich von irgendeiner Zahl nicht irritieren oder entmutigen lässt. Im Leben ist es wichtig einfach nur glücklich zu sein, egal was man wann tut. Ich bin momentan auch dabei umzustrukturieren und hätte ich es in meinen jungen Jahren besser gewusst, hätte ich auch einen anderen Werdegang für mich ausgewählt. :) Toller Post!
Liebe Grüße,
Diorella
Hallo Fiorella,
danke für deine Worte!
Ich wünsche dir viel Glück bei deinem neuen Lebensabschnitt!!!
LG Petra
Ich versuch mich mal – wider meine Art – kurz zu halten: In der 11. Klasse Ehrenrunde, danach wegen Dauerabwesenheit von der Schule geflogen, Ausbildung angefangen, gekündigt worden, gejobbt, Praktika gemacht, entschlossen das Abi nachzuholen, Abendschule (Abi 2008) gemacht, daneben als Teamleiterin in einem Callcenter gearbeitet. 2009 Job verloren und an der Uni eingeschrieben, Studium der Sprachwissenschaften gemacht, in Regelzeit beendet aber die mündliche Prüfung nicht abgelegt (Ursache ist die organisatorische Inkompetenz der Uni, aber sei’s drum), Redakteursstelle in einem Verlag angetreten, arbeite seit 2012 dort als Übersetzerin, (Online-) Redakteurin, SEO-Texterin, etc. Seit letztem Jahr habe ich zusätzliche die Freiberuflichkeit angemeldet. Heute mein Kündigungsersuchen eingereicht, sodass ich ab September „arbeitslos“ sein werde, um mir ein ortsunabhängiges Arbeitsleben aufzubauen. Ziel: Im Oktober nach Italien ziehen, um dort bzw. via Internet als Redakteurin, Texterin und Übersetzerin zu arbeiten. Eventuell Deutschkurse anbieten. Ich bin jetzt 34. ;)
Fazit: Recht hast Du. Man ist nie „zu alt“. Höchstens „zu feige“… :)
LG Julia
Ja manchmal braucht man länger um aus der Comfortzone rauszufinden. Aber heute ist 34 das neue 24 :) Wünsche dir viel Glück bei deinem Vorhaben!
LG
wow, herzlichen Glückwunsch zu deinen Entscheidungen. Es freut mich zu lesen, dass du jetzt glücklicher bist, als du es vorher warst :) Ich finde es schon verdammt wichtig, dass man im Leben zufrieden ist, sonst kann man auch nicht glücklich sein!
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute :)
Hallo Treurosa,
danke – habe lange gebraucht, ich mein ich war davor auch nicht todtraurig, aber irgendwie hat mir immer was gefehlt und jetzt bin ich wirklich glücklich mit dem was ich tue :)
LG
Schöner, inspirierender Beitrag :) Toll!! Liebste Grüße an dich & einen schönen Wochenstart, Lisa
Danke Lisa :)
Toller beitrag petra! Ich erkenne mich hier wieder, da mein werdegang auch nicht anders ausgeschaut hat. Ich habe nach der matura auch mit IBWL angefangen zu studieren, weil es zu der zeit so „angesagt“ war. Nachdem es mich damals nicht glücklich gemacht hat habe ich dann zu Jus gewechselt, weil damals auch der „Juristen Boom“ war. Aber diese richtung war noch schlimmer für mich, weil es zu trocken war. Und irgendwann wollte ich mein erstes geld verdienen und habe die studien somit abgebrochen. LG karo
Danke dir Karo! Und du bist ja auf dem richtigen Weg und es geht dir jetzt gut :)
LG
Dein Text regt mich zum nachdenken an. Ich werde zwar nächsten Monat erst 20 und stehe an einem ganz anderen Punkt im Leben als du, aber ich bewundere deinen Mut und dein Selbstvertrauen! Ich weiß nicht, ob ich in 10 Jahren noch einmal neu durchstarten würde, finde die Vorstellung aber verlockend und in gewisser Weise auch sehr motivierend :)
Liebe Grüße und eine schöne Woche
Katharina
Hallo Katharina,
danke, es freut mich, dass ich dir helfen konnte. Ja man kann immer alles ändern wenn man will – egal wann. ;)
LG Petra
Ein sehr inspirirender Text! Bewundere dich für deinen Mut!
LG
Danke Astrid!
Ich bin jetzt 35 und überlege auch etwas Neues zu tun – mutig zu sein. Nach Studium habe ich nun seit einigen Jahren und 2 maligem Jobwechsel und Karrieresprung einen sehr guten und sehr gut bezahlten Job. Ich habe viel Auslandserfahrung gesammelt, habe mir einen gewissen Status sowohl im Job als auch im privaten erarbeitet – habe Verantwortung für Mitarbeiter etc. Aber irgendwie reizt es mich etwas neues zu beginnen – Selbständigkeit mit dem Blog (aber das machen so viele) – aber was dann? Halbtags arbeiten und halbtags Blog – oder doch eine Familie gründen?
So viele Gedanken spuken in meinem Kopf.
nimm dir einfach die zeit um alles genau durchzudenken – manchmal kommt der weg dann auch ganz von alleine :)